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Wie Nazis und CIA mit den Muslimbrüdern paktierten

Posted by paulipoldie on March 20, 2011


WELT ONLINE  

20. März 2011, 08:12 Uhr
Autor: Günther Lachmann| 04.02.2011

Wie Nazis und CIA mit den Muslimbrüdern paktierten

In München ging jahrelang das Who’s who des politischen Islam ein und aus. Hier konnten die Muslimbrüder ungestört planen und andere Länder infiltrieren.

Deutschland ist seit Jahrzehnten Teil des engmaschigen, über die ganze Welt gespannten Netzes der islamistischen Muslimbrüder. Die ersten Kontakte zu den Islamisten knüpften die Nationalsozialisten, und für sie wiederum Abwehrchef Admiral Wilhelm Canaris. Sein Ziel war es Anfang der vierziger Jahre, den Aufstand in den arabischen Ländern gegen die Briten mit Waffen und Geld zu unterstützen. Während des Zweitens Weltkrieges bemühte er sich dann mit Hilfe des Großmuftis von Jerusalem, Amin al-Husseini, um Partisanenaktionen gegen die Briten. Es tauchen auch immer mal wieder Berichte auf, wonach al-Husseini (1893 bis 1974) auch den Gründer und damaligen Führer der Muslimbruderschaft, Hassan al-Banna (1906 bis 1949), in diese Pläne einbezogen haben soll.

Foto: picture alliance / dpa/EPA FILE Die Muslimbrüder – hier der oberste Führer Mohammed Badie – haben gute politische Verbindungen in alle Welt

Unstrittig ist, dass die Nationalsozialisten in den Arabern nützliche Helfer für ihre Zwecke sahen. Auf ihrem Ostfeldzug machte die Wehrmacht Hunderttausende muslimische Kriegsgefangene. Zehntausende von ihnen kämpften schon bald mit den deutschen Soldaten, um ihre Heimatländer „zu befreien“.

Diesen Widerstand gegen die Sowjets wollten später auch die USA und die Bundesrepublik nutzen, schreibt nun der US-Journalist Ian Johnson in seinem Buch „Die vierte Moschee“. Zu diesem Zweck sei versucht worden, die alten Nazi-Kontakte zu aktivieren. Der US-Geheimdienst CIA habe Hunderte Millionen Dollar dafür ausgegeben. Allerdings hätten die Sowjets diese Versuche dadurch unterlaufen, indem sie die Vergangenheit der muslimischen Nazi-Kämpfer veröffentlichten. Also änderte die CIA ihre Taktik.

„Die radikalen Muslimbrüder waren für diese Rolle viel besser geeignet: Sie waren jung, ehrgeizig, gut vernetzt mit der islamischen Welt und gut ausgebildet“, sagt Johnson nun in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“. Dies habe letztlich dazu geführt, dass in München eine Moschee gebaut wurde.

Bereits 1958 gründete sich die „Moscheebauinitiative München“. Mit ihm kam auch der damalige Generalsekretär des Islamischen Weltkongresses, Said Ramadan (1926 bis 1995), nach München. Kurz zuvor hatte der Jurist an der Universität Köln promoviert. Ramadan wurde zum Vorsitzenden der Moscheebau-Kommission gewählt. Sein Stellvertreter wurde Nurredin Namangani, der während des Russlandfeldzuges in einer SS-Einheit gedient hatte.

Damals wussten wohl nur die wenigsten in Deutschland, dass der junge Einser-Jurist der Schwiegersohn Hassan al-Bannas war. Ramadan galt damals als inoffizieller „Außenminister“ der Muslimbrüder.

An der Moschee wiederum schienen die Amerikaner kein Interesse zu haben. Denn für den Bau fehlte lange das Geld. So begannen die Bauarbeiten in München Freimann erst 1967. Am Ende sei die Moschee wesentlich von Libyen, also von Muammar al-Gaddafi finanziert worden, recherchierte Johnson.

Ägyptens Opposition

Der langjährige Chef der UN-Atomenergiebehörde (IAEA) blickt auf eine steile Diplomatenkarriere zurück, die ihm 2005 auch den Friedensnobelpreis bescherte. Der studierte Jurist kehrte 2010 nach Ägypten zurück und warf sich gleich in die politische Arena: Der 68-Jährige forderte noch vor Beginn der Proteste demokratische Reformen und ein Ende der vom Militär unterstützten autokratischen Herrschaft Mubaraks. Allerdings enttäuschte al-Baradei viele seiner Anhänger, weil er in den vergangenen Monaten die meiste Zeit im Ausland verbrachte. Mit Beginn der Proteste kehrte er nach Kairo zurück und kündigte an, er wolle sich an einer Übergangsregierung beteiligen. Beim „Marsch der Millionen“ forderte al-Baradei Mubarak auf, das Land sofort zu verlassen und den Weg für Demokratie freizumachen.

Der 66-jährige Konservative wurde im vergangenen Jahr Anführer der größten Oppositionsgruppe in Ägypten: der Muslimbruderschaft. Zwar verfügt die Bewegung über eine ganze Reihe von Führern, die im Namen der Bruderschaft sprechen – dazu zählen etwa auch Essam al-Erian und der im Londoner Exil lebende Kamel al-Helbawi. Sollte die Bruderschaft allerdings in Verhandlungen über eine Regierungsbeteiligung treten, so würde sie es nicht ohne die Zustimmung ihres „Murschid ‘aam“, also ihres allgemeinen Führers Badie machen. Aus Furcht vor Repressalien hatte Badie es zuletzt vermieden, Mubarak offen herauszufordern. Die Regierung hat die Muslimbruderschaft offiziell verboten, gestattet ihr aber politische Arbeit in engen Grenzen.

Der liberale Politiker und Anwalt trat bei der Präsidentenwahl 2005 gegen Mubarak an. Seine freche Wahlkampfrhetorik wurde ihm aber zum Verhängnis: Wegen des Vorwurfs der Dokumentenfälschung bei der Gründung seiner Partei „Ghad“ (Morgen) ließ ihn die Mubarak-Regierung zu fünf Jahren Gefängnis verurteilen, von denen Nur gut drei Jahre absaß. Im Anschluss erließ die politische Führung gegen ihn ein fünfjähriges Berufsverbot als Politiker. Damit dürfte Nur nicht erneut bei der Präsidentenwahl im September antreten, sollte das Berufsverbot aufrecht erhalten bleiben.

Der Generalsekretär der Arabischen Liga war unter Mubarak langjähriger Außenminister und erfreute sich wegen seiner israel-kritischen Rhetorik großer Beliebtheit in der Bevölkerung. Seitdem wird Mussa von vielen Ägyptern immer wieder als Mubarak-Nachfolger gehandelt. Seit dem Beginn der Proteste hat er sich wiederholt zu Wort gemeldet und ein Mehr-Parteien-System gefordert. Zuletzt erklärte Mussa auch seine Bereitschaft, sich nach einem Rückzug Mubaraks als Präsidentschaftskandidat aufstellen zu lassen.

Der Gewinner des Chemie-Nobelpreises 1999 hatte im vergangenen Jahr betont, keine politischen Ambitionen in seinem Heimatland zu verfolgen. Allerdings wird Sewail in ägyptischen Zeitungen immer wieder an prominenter Stelle erwähnt, wenn es um die Besetzung eines „Rats der Weisen“ geht, der Vorschläge für eine Verfassungsreform ausarbeiten soll.

Der nationalistische Politiker führt die Karama-Partei an, die von Mubarak als eine der wenigen politischen Bewegungen eine offizielle Zulassung erhalten hat. Er sitzt seit 2005 im Parlament und hat wiederholt mit dem Gedanken gespielt, für die Präsidentenwahl in diesem Jahr seinen Hut in den Ring zu werfen.

(Reuters)

Von nun aber war München eine wichtige Schaltstation der Muslimbrüder. „Das Führungsgremium war ein Who’s who des politischen Islams“, sagt Johnson. Sie kamen aus Ägypten, Syrien oder Pakistan. Die Muslimbrüder seien so dominant gewesen, dass sie die türkischen Migranten aus der Organisationsebene heraushalten konnten.

„Mahdy Akef, der bis 2010 die Bruderschaft angeführt hatte, war von 1984 bis 1987 Oberimam in Freimann. Die Moschee war sowohl ein sicheres Rückzugsgebiet als auch eine Drehscheibe, von der aus sie ungestört planen und andere Länder infiltrieren konnten“, sagt Johnson.

Ins Visier der Sicherheitsbehörden geriet die Moschee erst mit den neunziger Jahren. So wurde 1998 in München der al-Qaida-Finanzier Mamduh Mahmud Salim festgenommen und an die USA ausgeliefert. Angeblich soll sich auch einer der Drahtzieher des Bombenanschlags auf das World Trade Center im Jahr 1993, Mahmoud Aboulina, in der Münchener Moschee aufgehalten haben.

Prediger
Foto: picture-alliance / dpa/dpa Ahmad al-Khalifa

Prediger

Seit dem 11. September 2001 kam es wiederholt zu Razzien in Freimann. Unter anderem wurde der Prediger Ahmad al-Khalifa verdächtigt, Kontakte zu Terroristen zu unterhalten.

Allerdings ist München nicht das einzige Zentrum der Muslimbrüder in Deutschland. Auch die „Bilal Moschee“ in Aachen steht ihnen nahe. Sie orientiert sich am syrischen Zweig der Muslimbruderschaft. Insgesamt zählt der Verfassungsschutz rund 1300 Mitglieder der Bruderschaft in Deutschland, als deren mitgliedsstärkste Organisation die „Islamische Gemeinschaft in Deutschland e.V.“ (IGD) angesehen werden kann. Sie unterhält Zentren in Nürnberg, Stuttgart, Frankfurt, Köln, Marburg, Braunschweig und Münster. Angeblich koordiniert die IGD ihre Aktivitäten mit mehr als 50 weiteren Moscheevereinen in Deutschland.

„Die IGD ist zudem auch eng mit dem europaweiten Netzwerk der Muslimbruderschaft verbunden und Mitglied der FIOE“, schreibt der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz.

Muslimbruder
Foto: Picture-Alliance / Photoshot/dpa / Photoshot Yusuf al-Qaradawi

Die FIOE ist die „Föderation Islamischer Organisationen in Europa“. Gegründet wurde der Dachverband 1989, seinen Sitz hat er in Brüssel. „Eine weitere einflussreiche, eng mit der Muslimbruderschaft verbundene Organisation, ist der ,Europäische Fatwarat’ mit Sitz in Dublin, dem mit Yusuf al-Qaradawi eine der herausragendsten geistigen Führungspersönlichkeiten der im Umfeld der Muslimbruderschaft zu verortenden islamischen Bewegung vorsteht“, schreiben die nordrhein-westfälischen Verfassungsschützer.

Vor einiger Zeit wurde an al-Qaradawi der Vorsitz der ägyptischen Muslimbruderschaft herangetragen, was er jedoch ablehnte. Qaradawis Rechtsauffassungen sind in den meisten Fällen nicht mit dem westlichen Verständnis einer freiheitlichen Demokratie vereinbar. So befürwortet er die „leichte Züchtigung“ der Ehefrau durch den Ehemann. In einer seiner in der arabischen Welt populären TV-Sendungen auf dem Nachrichtenkanal al-Dschasira rechtfertigte er Selbstmordattentate gegen Israel.


Auch einer der bedeutendsten Repräsentanten des Islam in Europa steht den Muslimbrüdern nahe. Es ist Tariq Ramadan, der Sohn von Said Ramadan, der die Münchener Moschee baute. Tariq Ramadan ist Professor für Islamstudien in Oxford. Er beteuert zwar, ideologisch nichts mit dem Muslimbrüdern zu tun zu haben. Aber seine Reden und Schriften sprechen oft die gleiche Sprache. Sein Bruder leitet heute das ebenfalls von ihrem Vater gegründete Islamische Zentrum in Genf.

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Wie Hitler sich mit den Muslim-Brüdern verbündete

Posted by paulipoldie on March 20, 2011

Welt Online

Wie Hitler sich mit den Muslim-Brüdern verbündete

In Ägypten könnte die Muslim-Bruderschaft wieder eine wichtige Rolle spielen. Wenig bekannt ist, dass schon Hitler die Islamisten protegierte.

Sommer 1942. Das Afrika-Korps von Generalfeldmarschall Erwin Rommel stand nur noch 100 Kilometer vor dem ägyptischen Alexandria. Es bereitete sich darauf vor, die Briten aus dem damals nur formell unabhängigen Königreich Ägypten zu vertreiben. Dabei setzten die Deutschen auch auf die Mitwirkung der islamischen Muslimbruderschaft, der nach dem jetzigen Umsturz des Regimes von Husni Mubarak eine wichtige Rolle bei der Neuordnung Ägyptens zugeschrieben wird. Die Deutschen versuchten im vierten Jahr des Zweiten Weltkriegs, sich in Nordafrika als Befreier vom britischen Joch darzustellen und den ägyptischen Widerstand anzustacheln. Bereits seit einiger Zeit liefen Kontakte zu den Muslimbrüdern. Historiker berichten, dass die Nationalsozialisten schon vor dem Krieg Scheich Hassan al-Banna, der 1928 die Bruderschaft gegründet hatte, unterstützten. Die Gruppe, die damals rund 60.000 Mitglieder und eine eigene geheime militärische Organisation hatte, erhielt über das Deutschen Nachrichtenbüro (DNB) in Kairo finanzielle Hilfen.

Von Zeesen in der Nähe von Berlin aus wurden täglich Sendungen in arabischer Sprache ausgestrahlt, in denen unter anderen der in Deutschland im Exil lebende Großmufti von Jerusalem, Amin al-Husseini, zum Heiligen Krieg gegen die Briten aufrief. Außer Ägypten wurden damals noch die meisten Länder des Nahen Ostens von den Briten dominiert.

Um Rommels Offensive gegen Ägypten vorzubereiten, schickte die Abwehr nach diesen Berichten zwei Agenten nach Kairo, John Eppler und Peter Monkaster. Beide waren Arabien-Kenner und sprachen Arabisch. Hilfe bei der Mission mit dem Codenamen Kondor kam von dem ungarischen Grafen Laszlo Almasy, einer Figur, die durch den Roman „Der englische Patient“ von Michael Ondaatje bekannt wurde. Ziel war es, direkten Kontakt zur Muslimbruderschaft und zu dem Kreis der nationalistischen ägyptischen Offiziere um Anwar al-Sadat, dem späteren Präsidenten des Landes, aufzunehmen. Außerdem sollen die Agenten die britischen militärischen Positionen ausspionieren.

Eppler und Monkaster kamen im Mai 1942 in Kairo an und richteten sich mit ihrem Geheimsender auf einem Hausboot auf dem Nil ein. Tatsächlich kamen sie mit Scheich al-Banna und mit Sadat zusammen. Die Muslimbrüder sollten beim deutschen Einmarsch den Dschihad ausrufen, den Heiligen Krieg, und mit dem Aufstand beginnen. Die Leute um Sadat wollten sich ebenfalls erheben. Sadat hatte bereits eine Residenz für Rommel in der Nähe der Pyramiden vorbereitet.

Anfang Juli hatte sich die Lage so zugespitzt, dass die britische Botschaft in Kairo schon die Flucht plante und geheime Dokumente verbrannte. Doch dann wurde Sadat am 26. Juli verhaftet, und nach etwas über zwei Monaten flog die Mission Kondor im August 1942 auf. Eppler und Monkaster waren nach Erkennissen von Experten an eine britische Agentin geraten. Außerdem sollen sie auffällig viele Pfundnoten ausgegeben haben, die sich als deutsche Fälschungen erwiesen.

Die Verbindung zu Rommel riss ab. Rommel hatte Anfang Juli mit seiner Armee zum ersten Mal versucht, die britische Sperrlinie bei al-Alamein, dem letzten Bollwerk vor Alexandria, zu durchbrechen. Ein zweiter Versuch scheiterte Anfang September. Ende Oktober gingen die Briten unter Bernard Montgomery zur Gegenoffensive vor. Der deutsche Traum, über Ägypten zum Suez-Kanal und in den Nahen Osten vorzustoßen, war gescheitert. Die „Freien Offiziere“ unter Sadat und Gamal Abdel Nasser kamen 1952 durch einen Militärputsch an die Macht.

 

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